Die Klinische Dokumentenklassen-Liste (KDL) ist von einer einfachen Liste in der 3. Revision in eine monohierarchische Klassifikation überführt worden und in dieser Form seit 2018 fester Bestandteil in verschiedenen Kliniken und Softwaresystemen. Die KDL ist die Brücke zwischen der heterogenen Dokumentenlandschaft im Gesundheitswesen und anerkannten Standards, wie z.B. die IHE-XDS Value Sets classCode & typeCode. Sie ist ein geeignetes Werkzeug, um die semantische Interoperabilität zu gewährleisten und damit den intra- und intersektoralen digitalen Austausch von Datenobjekten, Dokumenten und Bildern zu unterstützen.
Die Einatzmöglichkeiten der KDL sind vielfältig. Neben der »Verheiratung« mit den IHE-XDS Value Sets classCode, typeCode und eventCodeList wird sie auch als Standardisierungswerkzeug innerhalb von Klinikverbünden oder für das Monitoring der Prozess-, Akten- und Dokumententransparenz für medizinische Einrichtungen eingesetzt. Es stellt sich jedoch die Frage, welches Potenzial noch in der KDL steckt. Ist das Ordnungsprinzip der Klassifikation ausreichend? Ist der Ansatz eines ontologischen Systems evtl. sinnvoller und ermöglicht weitere Vorteile im Rahmen des medizinischen Informationsmanagements?